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Erfolgreich Abnehmen Teil 2

01.03.2009

2) Der Leistungsumsatz

Der Leistungsumsatz ist die zweite wichtige Säule des täglichen Energieverbrauchs und wird durch jede Bewegung gesteigert die eine Person durchführt. Daher resultieren die im Grunde allgemein bekannten Empfehlungen eher die Treppen als den Aufzug zu benutzen, das Auto eine Seitenstraße von der Arbeitsstelle entfernt zu parken etc. Logisch ist das ein Postbote der zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist ein Vielfaches dessen verbrennt als der Postbeamte am Schalter. Das Problem ist, dass abhängig von der beruflichen Tätigkeit eine Steigerung des Leistungsumsatzes nur bedingt möglich ist. Dies ist keinesfalls als Entschuldigung für Bewegungsmangel bei sitzenden Berufen zu werten, aber ein Umstand der bei einem sinnvollen Gesamtkonzept beachtet werden sollte.

Studien in den USA haben mit Hilfe von Schrittzählern gezeigt, dass bei bestimmten Bevölkerungsgruppen eine Tagesschrittanzahl von 400 pro Tag oftmals nicht überschritten wird! Meine Zielsetzung für meine Kunden lautet in Übereinstimmung mit offiziellen Richtlinien 10.000 Schritte pro Tag. Diese lassen sich mit einem einfachen Schrittzähler ab etwa 10,- € mit einer ausreichend hohen Genauigkeit überprüfen. Entscheidend für den Erfolg eines Abnehmkonzeptes ist meiner Ansicht nach das Controlling durch den Kunden und den Betreuer. Dies erübrigt frustrane Diskussionen („Aber ich bewege mich doch genug…“). In diesem Zusammenhang sollte allerdings auch die beachtliche Kreativität einiger Kunden erwähnt werden, die bei entsprechendem Bewegungsmangel den Schrittzähler auch schon einmal ihrem Hund angehängt haben.

Die Angaben von Fitnessgeräten zu der aktuell verbrauchten Energie beim Fahrradergometer, Stepper, Laufband usw. weist teilweise auf Grund eigener Erfahrungen Messungenauigkeiten von bis zu 30% auf. Das gleiche gilt für die Berechung des Energieverbrauchs durch Herzfrequenzmesser. Ich persönlich setze in diesem Fall ein spezielles Armband ein, dass über mehrere Sensoren die Bewegung, die Hauttemperatur, die galvanische Hautreaktion und den Wärmefluss des Kunden permanent aufzeichnet. Zusätzlich kann über einen Knopf eine Markierung im Datensatz gesetzt werden, so dass der Energieverbrauch bestimmten Tätigkeiten (z.B. 30 min. Joggen, 60 min. Schreibtischarbeit, etc.) genau zugeordnet werden kann. Neben der eigentlichen Kalorienanzahl werden auch die MET Werte der jeweiligen Aktivität angegeben. MET steht dabei für metabolisches Äquivalent. 1 MET entspricht dabei einem Energieverbrauch von 1 kcal pro Stunde pro Kilogramm Körpergewicht. Dies entspricht somit der Faustformel für den Grundumsatz. Die Messergebnisse zeigen allerdings häufig Werte von 0,8 oder 0,9 MET bei übergewichtigen Kunden an, die einer sitzenden Tätigkeit nachgehen. Das bedeutet also einen um 10-20% verringerten Grundumsatz. Ist mein Stoffwechsel also grundsätzlich reduziert, so ist aber auch das Gesamtergebnis am Tagesende geringer als erwartet. Von einer sportlichen Belastung spricht man für gewöhnlich ab einem Wert von 3 MET.

Praktisch kann man so also mit einer mehrtägigen Messung übersichtlich das Gesamtergebnis des Stoffwechsels darstellen – also die Ausgabenseite der Energiebilanz.

Auf dieser Basis lässt sich somit eine individuelle Angabe über eine sinnvolle tägliche Energiezufuhr treffen. Welches tägliche Energiedefizit dabei angestrebt werden soll ist sicherlich individuell sehr unterschiedlich, jedoch empfiehlt es sich, eine längerfristig durchführbare Menge zu wählen. Ist die Negativbilanz der Energie pro Tag zu hoch besteht die Gefahr, dass der Körper in dieser „Krisensituation“ den Stoffwechsel hormonell weiter reduziert. Möglich ist zum Beispiel eine Minderung der Schilddrüsenfunktion, die eine deutliche Reduktion des Grundumsatzes bewirken kann. Ein hormonelles Ungleichgewicht sollte man insbesondere bei Frauen immer im Hinterkopf haben, da die Schilddrüsenunterfunktion die häufigste weibliche Stoffwechselstörung darstellt. Die altbekannte Entschuldigung „Ich habe es mit den Drüsen“ ist aus heutiger Sicht sogar vollkommen richtig, bezieht sich allerdings mehr auf das Fettgewebe, das nicht nur als Speicherorgan funktioniert, sonder eben auch zahlreiche Botenstoffe absondert und somit auch als Drüse funktioniert.

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